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Literarische Zeitreise: Ralf Kiekhöfer bringt Klaus Mann und Erich Kästner nach Lemgo

today14. November 2025 5

Hintergrund
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Bewegende Einblicke in ein schicksalhaftes Jahr

Im Rahmen der Reihe „erinnern, gedenken, gestalten 80 Jahre Kriegsende“ lädt die Alte Hansestadt Lemgo zu einer besonderen literarischen Begegnung ein, berichtet die Lippische Wochenzeitung. Schauspieler Ralf Kiekhöfer vom „Töfte-Theater“ nimmt das Publikum mit auf eine eindrucksvolle Reise durch Leben und Werk der jungen Schriftsteller Klaus Mann und Erich Kästner zwei Künstler, deren Karrieren durch das Jahr 1933 eine dramatische Wendung erfuhren.

Exil und Ausharren zwei Wege in dunkler Zeit

Während Klaus Mann und seine Schwester Erika Mann das NS-Regime nicht ertragen können und Deutschland verlassen, entscheidet sich Erich Kästner für den entgegengesetzten Weg: Er bleibt im Land, um als Schriftsteller Zeitzeuge zu sein. Kiekhöfer erzählt von Mut, Verantwortung und dem Ringen um Haltung von Exilanten, die im Ausland mit Worten und Kabarett Widerstand leisten, und von Kästner, der trotz der Verbrennung seiner eigenen Werke weiter an seiner Berufung festhält.

Figurenspiel und Soundcollagen machen Geschichte erlebbar

Mit Tischfiguren, Musik, humorvollen Szenen und eindrucksvollen Soundcollagen lässt das Töfte-Theater die Lebenswege der vier Protagonisten lebendig werden. Texte von Kästner, Szenen von Erika Mann und die verspielte Inszenierung schaffen einen emotionalen Zugang zu einem ernsten Kapitel deutscher Geschichte intensiv, nahbar und zugleich tief berührend.

Wann, wo und wie alle Infos auf einen Blick

Die Aufführung findet am 28. November um 18 Uhr im Gemeindehaus St. Marien, Stiftstr. 56, statt. Die Spieldauer beträgt 70 Minuten ohne Pause. Der Eintritt kostet 5 €, Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren haben freien Eintritt. Tickets sind telefonisch unter 05261-213276, per E-Mail an museen@lemgo.de oder an der Abendkasse erhältlich.

Kommentar:

Diese Veranstaltung zeigt, wie kraftvoll Kunst und Theater historische Erfahrungen vermitteln können. Ralf Kiekhöfers Inszenierung verbindet Wissen, Emotion und künstlerische Kreativität zu einem eindrücklichen Gesamterlebnis. Besonders in einer Zeit, in der historische Zusammenhänge oft verkürzt dargestellt werden, ist es bedeutsam, solche Stimmen der Erinnerung hörbar zu machen. Die Lebenswege von Klaus und Erika Mann sowie von Erich und Ida Kästner erinnern daran, wie unterschiedlich Menschen auf politische Umbrüche reagieren und wie wertvoll Zivilcourage, Haltung und kulturelle Verantwortung bleiben.

Geschrieben von: Florian Jäger

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