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today10. Dezember 2025
Am heutigen Mittwoch wird zum 28. Mal der Tag der Tierrechte begangen ein Anlass, um über den Schutz von Tieren in unserer Gesellschaft nachzudenken. Während Grundrechte für Menschen wie Würde, Freiheit und Schutz selbstverständlich sind, bleiben die Rechte von Tieren oft nur auf dem Papier, berichtet die Lippische Wochenzeitung. Das seit über 50 Jahren bestehende Tierschutzgesetz verpflichtet zwar dazu, das Wohlergehen und Leben von Tieren zu schützen, doch wirtschaftliche Interessen der Fleisch- und Agrarindustrie wiegen häufig schwerer.
Die Psychologin und Tierrechtlerin Ute Esselmann aus Bielefeld kritisiert diese Diskrepanz: „Viele Menschen sehen Tiere nur als Klischees ‚Schwein‘ oder ‚Milchkuh‘ – und vergessen, dass es fühlende Individuen sind. Zugleich kaufen sie billige Produkte aus industrieller Haltung, weil es bequem ist oder der Preis stimmt.“ Esselmann, die selbst vegan lebt und sich auch in der Friedensbewegung engagiert, zieht eine direkte Verbindung zwischen Gewalt gegen Tiere und gesellschaftlicher Gewalt: „Wo Schlachtung gewollt ist, normalisieren wir Gewalt. Frieden beginnt auf dem Teller.“
Auch historische Stimmen wie Leo Tolstoi hatten diese Verbindung erkannt: „Solange es Schlachthäuser gibt, wird es Schlachtfelder geben.“ Für Esselmann ist klar, dass strukturelle Veränderungen in der Agrarwirtschaft und im gesellschaftlichen Umgang mit Tieren notwendig sind. Positive Beispiele gibt es bereits: In Portugal müssen öffentliche Kantinen vegane Alternativen anbieten, und Initiativen wie „Plant Based Universities“ in England und der Uni Basel zeigen, dass studentisches Engagement gesellschaftliche Impulse setzen kann.
Neben strukturellen Veränderungen betont Esselmann die individuelle Verantwortung: Wer Tiere aus dem Tierschutz aufnimmt, verletzten Tieren hilft oder auf Fleisch verzichtet, trägt dazu bei, ihnen ein Recht auf Leben und Unversehrtheit zu ermöglichen. „Es geht darum, Tiere nach den Prinzipien von Gerechtigkeit zu behandeln: Wohlbefinden, Schmerzvermeidung und respektvolles Zusammenleben sollten für alle Lebewesen gelten“, so Esselmann.
Der Tag der Tierrechte ist damit nicht nur ein Appell an Politik und Gesetzgeber, sondern auch an jede und jeden Einzelnen: Tiere verdienen Respekt, Schutz und die Chance auf ein Leben ohne Ausbeutung.
Geschrieben von: Florian Jäger
today10. Dezember 2025
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