Zwei Drittel der NRW-Schulleitungen klagen über marode Gebäude

In Nordrhein-Westfalen wächst der Unmut an vielen Schulen: Rund zwei Drittel der Schulleiterinnen und Schulleiter bewerten den baulichen Zustand ihrer Einrichtungen als unzureichend. Das ergab eine aktuelle Befragung, die einen deutlichen Sanierungsstau sichtbar macht von undichten Dächern über marode Sporthallen bis hin zu völlig veralteter Technik.

Viele Schulleitungen berichten von jahrelang aufgeschobenen Reparaturen, berichten Medien. „Wir warten seit über fünf Jahren auf eine grundlegende Sanierung unseres naturwissenschaftlichen Trakts“, sagt der Leiter eines Gymnasiums im nördlichen Ruhrgebiet. Experimente seien nur eingeschränkt möglich, da Sicherheitsstandards nicht mehr überall erfüllt würden.

Auch Grundschulen melden massive Probleme. In manchen Klassenräumen sei im Winter ohne zusätzliche Heizgeräte kein Unterricht möglich, während im Sommer die Temperaturen regelmäßig über 30 Grad stiegen. Lüftungsanlagen, Schallschutz und barrierefreie Zugänge fehlen vielerorts ganz.

Kommunen weisen wiederholt auf begrenzte Haushaltsmittel hin, trotz des gestiegenen Bedarfs. Gleichzeitig steigt der Druck: Eltern und Lehrkräfte fordern verlässliche Modernisierungen, da mangelhafte Lernumgebungen die pädagogische Arbeit erschweren und die Attraktivität des Schulstandorts mindern.

Zwar wurden in den vergangenen Jahren Förderprogramme aufgelegt, doch laut Schulleitungen reichen diese bei weitem nicht aus, um die strukturellen Defizite zu beseitigen. Viele hoffen nun auf eine langfristige Landesstrategie, um den Investitionsstau schrittweise abzubauen.