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today11. Dezember 2025
Der Paketboom in der Vorweihnachtszeit sorgt erneut für extreme Belastungen in den Verteilzentren und Zustellbezirken der Region, berichten Medien. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Post und großer Paketdienste berichten von täglichen Überstunden, hohen Krankenständen und einer Paketmenge, die kaum noch zu bewältigen ist. „Es geht einfach nicht mehr“, sagt ein Zusteller aus dem Kreis Lippe, der anonym bleiben möchte. „Wir kommen an unsere körperlichen und mentalen Grenzen.“
Besonders betroffen sind laut Mitarbeitern die ländlichen Zustellbezirke in OWL, in denen lange Fahrstrecken auf eng getaktete Touren treffen. Hinzu kommen unerwartet hohe Sendungsmengen: Onlinehandel, Retouren und Aktionsangebote großer Händler ließen die Zahl der Pakete in den letzten Wochen sprunghaft ansteigen. „Teilweise laden wir die Fahrzeuge so voll, dass wir die Türen kaum zubekommen“, berichtet eine Beschäftigte aus Bielefeld.
Gewerkschaften beobachten die Lage mit Sorge. Wiederholt wurde darauf hingewiesen, dass die strukturell angespannte Personalsituation in der Branche durch saisonale Spitzenzeiten regelrecht eskaliere. Zwar hätten viele Paketdienste befristete Aushilfen eingestellt, doch reiche dies laut Beschäftigten kaum aus: Die Einarbeitungszeit sei kurz, die Touren komplex und die Anforderungen hoch.
Auch die Kundschaft spürt die Folgen. Lieferverzögerungen häufen sich, und manche Pakete bleiben mehrere Tage in regionalen Verteilzentren liegen, bevor sie weitertransportiert werden. „Das frustriert uns genauso wie die Kunden“, sagt ein Zusteller aus Gütersloh. „Aber wir können die Menge einfach nicht schneller abarbeiten.“
Experten rechnen damit, dass die Paketbranche mittelfristig grundlegend umstrukturiert werden muss – etwa durch weitere Automatisierung, verbesserte Planungssysteme oder attraktivere Arbeitsbedingungen, um dauerhaft Personal zu gewinnen. Für die Beschäftigten in OWL bleibt die Situation vorerst jedoch belastend: „Wir versuchen unser Bestes“, sagt ein Mitarbeiter, „aber der Punkt ist erreicht, an dem es ohne Entlastung nicht mehr geht.“
Geschrieben von: Florian Jäger
today11. Dezember 2025
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