Deutschland

Millionen-Schmuggel auffliegen lassen: Zoll zerschlägt Zigarettenbanden in NRW und Hessen

today15. Dezember 2025

Hintergrund
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 Ein Schlag gegen die organisierte Kriminalität von enormem Ausmaß: Zollfahnder aus Essen und Frankfurt am Main haben bei koordinierten Razzien mehr als 10,4 Millionen unversteuerte Zigaretten sichergestellt. Der Schaden für den Staat beläuft sich auf nahezu zwei Millionen Euro. Fünf Tatverdächtige wurden festgenommen, zwei mutmaßliche Hehlerbanden gelten als zerschlagen.

Die Ermittlungen liefen bereits seit dem vergangenen Sommer. Im Auftrag der Staatsanwaltschaft Düsseldorf nahm das Zollfahndungsamt Essen eine international vernetzte Tätergruppe ins Visier. Der Verdacht: banden- und gewerbsmäßige Steuerhehlerei in großem Stil. Die Spur führte zu einer moldauischen Gruppierung in Nordrhein-Westfalen, die aus Lagerstätten in Hilden und Langenfeld tonnenweise unversteuerte Zigaretten an Abnehmer im Raum Köln verkauft haben soll.

Diese Abnehmer rückten ebenfalls ins Visier der Fahnder. Das Zollfahndungsamt Frankfurt ermittelt im Auftrag der Staatsanwaltschaft Darmstadt gegen die mutmaßliche Kölner Gruppe. Nach bisherigen Erkenntnissen versorgten sie mit der illegalen Ware Kunden in NRW, Hessen, Baden-Württemberg und dem Saarland.

Der Zugriff erfolgte in der vergangenen Woche: Eine Observationseinheit beobachtete die Übergabe der Schmuggelware, dann schlugen die Einsatzkräfte zu. In Langenfeld wurde ein Haftbefehl gegen einen 33-jährigen moldauischen Staatsangehörigen vollstreckt. Kurz darauf folgten weitere Festnahmen – darunter ein 32-jähriger Moldauer sowie ein 50-jähriger irakisch-niederländischer Staatsangehöriger. Gegen beide ordneten die Amtsgerichte Düsseldorf und Darmstadt Untersuchungshaft an.

Auch in Köln klickten die Handschellen: Dort wurde ein 39-jähriger irakischer Staatsangehöriger festgenommen. In Erkrath nahm ein Einsatztrupp des Polizeipräsidiums Duisburg den mutmaßlichen Hauptbeschuldigten, einen 52-jährigen Moldauer, fest.

Im Anschluss durchsuchten die Fahnder 14 Wohn- und Gewerbeobjekte in acht Städten, darunter Düsseldorf, Erkrath, Frechen, Geldern, Hilden, Köln, Langenfeld und Leverkusen. Neben den Millionen Zigaretten verschiedener Marken stellten sie elektronische und schriftliche Beweismittel sicher. Zudem wurden bei der moldauischen Gruppierung mehr als 30.000 Euro Bargeld beschlagnahmt.

Besonders brisant: Bei der Durchsuchung eines Objekts der deutsch-irakischen Gruppe versuchten Verdächtige, 50.000 Euro aus dem Fenster zu werfen, um das Geld vor den Ermittlern zu verstecken. Der Versuch scheiterte – die Fahnder beobachteten die Szene und stellten das Bargeld umgehend sicher.

Die Ermittlungen dauern an. Bis zu einer rechtskräftigen Verurteilung gilt für alle Beschuldigten die

Geschrieben von: Matthias Masnata

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