Europa

EZB im Fokus: Zinswende rückt in Sicht Debatte um Lagarde-Nachfolge sorgt für Aufmerksamkeit

today18. Dezember 2025

Hintergrund
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Am heutigen Tag treffen sich die Entscheidungsträger der Europäischen Zentralbank (EZB) zu einer der wichtigsten Sitzungen des Jahres – mit möglichen Folgen für die Geldpolitik in der Eurozone. Angesichts einer leicht steigenden Inflation sind weitere Zinssenkungen kaum noch wahrscheinlich, während die Märkte über eine mögliche Wende in der Zinspolitik spekulieren, berichten Medien.

Im Hintergrund sorgt zudem die Diskussion um die Nachfolge von EZB-Präsidentin Christine Lagarde für Aufmerksamkeit. Isabel Schnabel, Mitglied des EZB-Direktoriums, hat sich öffentlich für den Posten ins Spiel gebracht, obwohl die derzeitige Präsidentin noch bis Oktober 2027 im Amt bleibt. Auch Bundesbankpräsident Joachim Nagel gilt als potenzieller Kandidat, unterstützt von Teilen der Berliner Regierung.

Experten sehen die Chancen für deutsche Bewerber auf den EZB-Chefsessel jedoch als begrenzt, da EU-Verträge die maximale Amtsdauer von Direktoriumsmitgliedern auf acht Jahre beschränken und bereits andere hochrangige deutsche Vertreter in europäischen Institutionen tätig sind. Favoriten für die Nachfolge scheinen derzeit der niederländische Notenbankchef Klaas Knot sowie ein Bewerber aus Spanien zu sein.

Für die Finanzmärkte bleibt vor allem die geldpolitische Richtung entscheidend: Nach mehreren Zinssenkungen in diesem Jahr wird eine Fortsetzung der lockeren Geldpolitik im Dezember erwartet, während eine mögliche Zinserhöhung im Laufe des kommenden Jahres nicht ausgeschlossen ist. Vor allem steigende Preise bei Dienstleistungen und Energie sowie Schwankungen bei Lebensmitteln könnten die EZB zu einem vorsichtigen Richtungswechsel bewegen.

Unterdessen reagieren Banken bereits mit verbesserten Konditionen für Sparanlagen, während Verbraucher bei steigenden Kreditzinsen und hoher Inflation weiterhin vorsichtig bleiben müssen. Die heutige EZB-Sitzung könnte damit den Rahmen für die künftige Geldpolitik in der Eurozone setzen und gleichzeitig die Debatte um die nächste EZB-Spitze weiter anheizen.

Geschrieben von: Florian Jäger

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