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today18. Dezember 2025
Die Zahl politischer Auseinandersetzungen weltweit hat 2025 einen Rekordwert erreicht. Zwischen Januar und September wurden insgesamt 1.450 laufende Konflikte unterschiedlichster Intensität registriert, berichtet die «Sicherheitsbilanz 2025» des Geodaten-Unternehmens Michael Bauer International aus Karlsruhe. Hinzu kamen bislang 70 neue Streitfälle, während 18 Konflikte beigelegt wurden, berichten Medien.
Die Erfassung umfasst dabei nicht nur militärische Gefechte, sondern auch wirtschaftliche Druckmittel, strategische Signale und politische Blockaden. Wissenschaftler Nicolas Schwank, früher Leiter des Heidelberger Instituts für Internationale Konfliktforschung, warnt vor der Gefahr, Eskalationen falsch einzuschätzen. Laut Schwank führt ein vergleichsweise niedriges Maß an Gewalt häufig zu Zurückhaltung bei Präventivmaßnahmen und begrenzter Bereitschaft, frühzeitig politische oder wirtschaftliche Schritte zu ergreifen. Konsequenz: Maßnahmen greifen oft erst, wenn bereits erheblicher Schaden entstanden ist.
Ein auffälliger Trend 2025 ist die Zunahme bilateraler Handels- und Zollstreitigkeiten, insbesondere als Folge von Maßnahmen der US-Regierung unter Präsident Donald Trump. Diese Konflikte entfalten schnell internationale Wirkungen.
Mehr bewaffnete Konflikte:
Von den bis September erfassten Auseinandersetzungen gelten 89 als Kriege elf mehr als im gesamten Vorjahr und betreffen 31 Länder, darunter Russland/Ukraine und interne Konflikte in Mali. Insgesamt haben neun Konflikte in diesem Jahr erstmals die höchste Eskalationsstufe erreicht, überwiegend als Verschärfung bestehender Konflikte. Besonders stark eskaliert haben die Konflikte in Somalia, der Demokratischen Republik Kongo und Burkina Faso. Viele dieser Entwicklungen bleiben in westlichen Medien unbemerkt, verändern aber die regionale Sicherheitslage erheblich.
Konflikte unterhalb der Kriegsschwelle:
Schwank betont, dass Kriege nur die sichtbare Spitze des Konfliktgeschehens sind. Viele Auseinandersetzungen spielen sich ohne direkte Gewalt auf dem Schlachtfeld ab, beeinflussen jedoch Diplomatie, Märkte und sicherheitspolitische Entscheidungen. Sanktionen, Zölle, Export- und Investitionsbeschränkungen sowie diplomatischer Druck werden gezielter eingesetzt und können weitreichende Folgen haben.
Darunter fallen auch 523 gewalttätige Krisen, von kurzfristig eskalierenden Protesten in Ländern wie Frankreich, Serbien, Mexiko oder den Philippinen bis zu Konflikten mit bewaffneten Gruppen in der Zentralafrikanischen Republik, Indien oder Indonesien. Ebenfalls dazu zählen grenzüberschreitende Spannungen, etwa zwischen Sudan und Südsudan oder Äthiopien und Kenia.
Geschrieben von: Florian Jäger
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