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Lemgo Radio Der Sound für Lemgo
Eichsfeld Welle Regionalradio für den Landkreis Eichsfeld
Sound-Phoenix Regionalradio für Drebber
FLR1 Regionalradio für Witten
SchlagerMax 100% Schlager
2025 war in Lemgo und im Kreis Lippe so ziemlich alles dabei: Klinikdrama im Dauerloop, Bahnstrecken im Baustellenmodus, heiße Kitas, eisglatte Straßen, explodierende Kosten – und trotzdem volle Plätze bei Oldtimertreffen, Weihnachtsmärkten und Sommertreff.
Lemgo Radio war das ganze Jahr am Puls der Stadt – hier kommt der große Rückblick, einmal quer durch Politik, Alltag, Krisen und Gänsehaut-Momente.
Los ging’s 2025 mit einer ziemlich erfrischenden Idee: Nicht irgendwelche Gutachter aus der Großstadt, sondern Kinder und Jugendliche durften sagen, wie die Lemgoer Innenstadt in Zukunft aussehen soll.
Bei Workshops im Februar entwarfen Schülerinnen und Schüler von Hauptschule, Realschule, EKG und MWG ihre Version der City:
überdachte Chill-Ecken statt nur „Durchgangszone“,
bessere Wege zwischen den Schulen,
Street-Art, mehr Schattenplätze und Barrierefreiheit.
Die Stadtplanung diskutierte ernsthaft mit, es gab Pizza und am Ende ein „Stadtmacher-Zertifikat“. 2025 war damit von Anfang an klar: Die nächste Generation will nicht nur shoppen, sie will mitreden.
Im Juni bebte die Innenstadt – nicht wegen eines politischen Skandals, sondern wegen Benzingeruch und Blitzlicht: Beim Oldtimertreffen „Legenden in Lippe“ rollten über 900 Fahrzeuge in die Stadt, von liebevoll restaurierten Käfern bis zu breiten US-Cars. Tausende Besucher drängten sich zwischen Grevenmarschstraße und AC-Lemgo-Gelände.
Auffällig: sehr viel Frauenpower am Steuer. Oldtimer-Szene? 2025 definitiv kein reiner Männerclub mehr.
Im Juli verwandelte sich der InnovationSPIN in eine Art Gesundheits-Spielplatz: Die 1. Lemgoer Gesundheitsmesse brachte Krankenkassen, Klinikum, Vereine und Start-ups zusammen.
VR-Training auf dem ICAROS-Gerät,
Alltags-Hilfsmittel zum Ausprobieren,
Hygieneshows mit UV-Licht, die plötzlich sichtbar machten, was sonst unsichtbar bleibt.
Statt trockener Broschüren gab es Mitmachstationen, Checks und Beratung – ein ziemlich modernes Bild von „Gesundheit in Lippe“.
Kurz darauf lieferte das NRW-Abitur 2025 solide Zahlen: Schnitt 2,37, leicht mehr Einser-Abis als in den Vorjahren, über 3 % holten die 1,0.
Zwischen Prüfungsstress und Zukunftsangst sendete Lemgo Radio aber die eigentlich wichtigste Botschaft:
Ihr habt’s gepackt. Und zwar trotz allem.
Im September wurde es ernst: „Lemgo wählt 2025“ – Bürgermeister, Stadtrat, Kreistag. Lemgo Radio zeichnete den Wahlkampf nach: drei Kandidaten, drei Profile, viele Erwartungen.
Amtsinhaber Markus Baier will weitermachen,
Alexander Baer bringt SPD- und Landtagserfahrung mit,
Burkhard Pohl steht mit grüner Kommunal-Dauererfahrung im Ring.
Es ging nicht nur um Namen, sondern um die Frage:
Wer sorgt dafür, dass Klinikum, Innenstadt, Verkehr und Klima nicht nur im Radio, sondern auch im Rathaus Priorität haben?
Der Wahltag selbst wurde zur Standortbestimmung: Wie viel Mut zur Veränderung traut sich Lemgo zu – und wie viel Kontinuität wünschen sich die Menschen? Markus Baier bleibt weiter Bürgermeister und im Stadtrat hat sich auch einiges getan.
Wer 2025 in Lippe Zug fahren wollte, brauchte starke Nerven – oder einen guten Podcast. Zwischen Bad Salzuflen, Lage, Lemgo, Oerlinghausen und Detmold wurden Strecken von Oktober bis Mitte November komplett gesperrt, weil am neuen elektronischen Stellwerk in Lage gearbeitet wurde. Ersatzbus, Umwege, Wartezeit.
Immerhin:
Ab Dezember 2025 soll der RE 82 („Der Leineweber“) wieder regulär fahren,
der Nahverkehrsverbund NWL verspricht stabilere Angebote und sieht die „Krise“ endlich überwunden.
Parallel kam der nächste Dämpfer: Die seit Jahrzehnten geplante Westumgehung Lemgo (B238) droht zu scheitern, weil Bundesgelder aus einem Sondervermögen nur noch für Sanierung statt Neubau verwendet werden dürfen. Die IHK Lippe spricht von „Etikettenschwindel“ und warnt vor einem massiven Vertrauensverlust.
Kurz gesagt:
Die Staus sind real, die Versprechen manchmal eher politisches Science-Fiction.
Und dann wurde Lemgos Hauptverkehrsader plötzlich langsam: Auf der Herforder Straße ging es zwischen Liemer Kreisverkehr und McDonald’s-Kreuzung runter auf Tempo 30. Grund: Eine Großbaustelle am Liemer Weg und eine Umleitung mit extrem viel Verkehr – über 25.000 Fahrzeuge täglich.
Die Temporeduzierung soll vor allem eins:
sichere Einfädelungen von Nebenstraßen,
weniger Risiko an der hochbelasteten Kreuzung.
Blöd nur: Ein Ende ist nicht klar. Die Baustelle zieht sich ins nächste Jahr – Geduld ist das neue Tempolimit.
Während draußen Winter ist, denkt die Kita Brake schon an den nächsten Sommer: In einem Gruppenraum im Obergeschoss wurden im vergangenen Jahr bis zu 38 Grad gemessen, zeitweise musste der Raum aus Sicherheitsgründen geschlossen werden. Eltern machten ordentlich Druck, die Stadt versprach jetzt nachzubessern: zusätzliche Beschattung, bauliche Maßnahmen, bessere Bedingungen für die rund 60 Kinder.
Klimakrise im Kleinen: Es geht eben nicht nur um globale 1,5 Grad, sondern darum, ob Kita-Räume im Sommer überhaupt nutzbar sind.
Ende Dezember dann die andere Seite des Klimas: Eisfalle im Kreis Lippe. Leichter Nieselregen, gefrierende Nässe – über 50 Glätteunfälle in wenigen Stunden, mehrere Verletzte, querstehende Autos, Vollsperrungen.
Die Polizei erinnerte an die Basics:
Langsamer fahren, Abstand halten, Winter heißt Winter.
2025 zeigte brutal deutlich: Zwischen Hitze-Kita und Eisfahrbahn liegen manchmal nur ein paar Monate.
Die Heizkosten 2025 treffen viele Haushalte hart:
Gasheizungen werden im Schnitt um bis zu 15 % teurer,
Holzpellets sogar um rund 20 %,
auch Wärmepumpen, Heizöl und Fernwärme legen zu – wenn auch moderater.
Ein Heizspiegel zeigt:
Viele zahlen drauf,
aber neun von zehn Haushalten könnten mit einfachen Maßnahmen rund 400 € pro Jahr sparen – richtig lüften, Temperaturen sinnvoll einstellen, effizient heizen.
Zum Jahresende zieht Lemgo Radio eine bittere Bilanz: „Lippe am Limit“ – deutlich mehr Insolvenzen als im Vorjahr, besonders in Bau, Handel und Gastronomie. Hohe Sozialabgaben, steigende Energiepreise, hohe Gewerbesteuer – für viele Betriebe wird 2026 zum Härtetest.
Trotz allem schwingt im Artikel aber auch etwas Trotz mit: Lippe ist voll von mittelständischem Stolz und Leuten, die noch nicht kapitulieren.
Es gibt aber auch eine positive Geld-Nachricht: Rund 28.000 Minijobber*innen im Kreis Lippe bekommen ab Januar mehr Geld – der Stundenlohn steigt auf 13,90 Euro. Wer etwa zehn Stunden pro Woche arbeitet, hat rund 47 Euro mehr im Monat.
Die NGG freut sich über den Schritt, kritisiert aber das ganze Minijob-System als „zweite Klasse“ und fordert: Sozialversicherung ab der ersten Stunde.
Wenn es ein Oberthema 2025 gibt, dann dieses: Klinikum Lippe.
Lemgo Radio fasst es zum Jahresende in einem eigenen Longread zusammen – und der liest sich wie ein Polit-Thriller:
Vorwürfe zu Unregelmäßigkeiten bei Bauaufträgen in Detmold,
Sorgen um finanzielle Schäden für Klinikum und Kreis,
Forderungen nach Untersuchungsausschuss und harter Aufklärung.
Das Aktionsbündnis Klinikum Lippe sammelte über 14.000 Unterschriften, ließ aber eine Klage am Ende bewusst bleiben, um den Weg für Veränderungen nicht komplett zu blockieren – ein bemerkenswerter Schritt Richtung Deeskalation.
Parallel:
neue Klinikführung,
neuer Ton in der Kommunikation,
das klare Signal: Standort Lemgo soll gestärkt werden, Notaufnahme bleibt.
Aber: Was heißt „Notfallgrundversorgung“ wirklich? Bleibt echte 24/7-Versorgung möglich? Diese Fragen bleiben offen – und damit auch der Druck der Bürger*innen.
Dazu kommen Streit um externe Berater und Manager, ein Gerichtsurteil gegen einen der lautesten Aktivisten – und die Frage, wie viel Kritik erlaubt ist, ohne Ruf und Vertrauen des Klinikums zu beschädigen.
Fazit dieses Kapitels:
Das Klinikum ist 2025 nicht am Ende – aber klar am Kipppunkt.
Kurz vor Weihnachten meldet Lemgo Radio: Der Weihnachtstraum in Bad Salzuflen bleibt ein Mega-Publikumsmagnet. Menschen nehmen bis zu drei Stunden Anreise in Kauf, die Budenbetreiber sind mit den Umsätzen zufrieden, der Markt läuft stabil bis zum 30. Dezember.
In und um Lemgo ist klar:
Trotz aller Krisen – für Lichterglanz, Bratwurst und Musik ist immer noch Platz.
Passend zum Jahresende schaut Lemgo Radio über die Region hinaus: Eine TÜV-Umfrage zeigt, dass nur noch etwa jeder Fünfte in Deutschland private Böller zünden will. Zwei Drittel sprechen sich für ein teilweises oder komplettes Verbot aus – wegen Müll, Feinstaub, Verletzungen und Stress für Mensch und Tier.
Die alte Knall-Nation ist müde geworden. Vielleicht passt das ganz gut zu einem Jahr, das ohnehin laut genug war.
Zwischen all den großen Linien gab es 2025 auch die stillen, starken Geschichten:
Eine Karate-Championesse Ü65 aus Lemgo, Renate Bracht, verteidigt ihren Deutschen Meistertitel und wird im Rathaus geehrt – ein leuchtendes Vorbild dafür, dass Leistung und Leidenschaft kein Ablaufdatum haben.
Junge „Stadtmacher*innen“ basteln an einer Innenstadt, in der man bleiben will statt nur durchzuhetzen.
Diese Geschichten zeigen: Die Region ist mehr als Statistiken und Schlagzeilen.
2025 war für Lemgo und Lippe ein Jahr am Limit – bei Kliniken, Verkehr, Wirtschaft und Klima. Aber es war auch ein Jahr voller Ideen, Engagement und lebendiger Stadtmomente: Oldtimer in der Sonne, Gesundheitsmesse, Wintermärkte, Sport-Erfolge, Jugendworkshops.
Vielleicht ist das die eigentliche Botschaft dieses Jahresrückblicks:
Lemgo lässt sich nicht unterkriegen.
Es diskutiert, demonstriert, feiert, plant, kritisiert – und hört dabei Radio.
Dieser Jahresrückblick basiert auf einer Auswahl der Berichte von Lemgo Radio und verbundenen Seiten aus dem Jahr 2025 (z. B. zu Klinikum, Wahl, Verkehr, Wirtschaft, Klima, Events und Gesellschaft). Er erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, fängt aber die wichtigsten Linien und Stimmungen des Jahres ein.
Geschrieben von: stanley.dost
today29. Dezember 2025
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