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today30. Dezember 2025 5
Der ADAC macht Druck: Deutschlands größter Automobilclub fordert die Bundesregierung auf, die angekündigte Führerscheinreform deutlich schneller voranzutreiben als bisher geplant. ADAC-Verkehrspräsident Gerhard Hillebrand hält eine Verabschiedung bereits im ersten Halbjahr 2026 für realisierbar – und vor allem für dringend notwendig.
„Wir brauchen eine möglichst rasche Einigung auf die von Herrn Schnieder gemachten Vorschläge, denn sowohl Kosten als auch Wartezeiten sind den jungen Leuten nicht länger zuzumuten“, sagte Hillebrand im Gespräch mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ). Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) hatte zuvor Eckpunkte für eine Reform vorgestellt, die den Führerscheinerwerb einfacher, schneller und günstiger machen soll. Dennoch geht die Bundesregierung bislang davon aus, dass das Gesetz frühestens Anfang 2027 in Kraft treten könnte.
Genau das will der ADAC vermeiden und setzt auf Beschleunigung – ohne die Pläne aufzuweichen. Hillebrand warnte zugleich vor Lobby-Einflüssen im weiteren Verfahren: „Ich hoffe, Herr Schnieder steht den Gesetzgebungsprozess so durch, dass nicht alles im Rahmen der Lobbyarbeit durch Fahrlehrer und andere wieder abgeknabbert wird.“ Aus Sicht des Automobilclubs seien die Reformvorschläge „definitiv vertretbar“.
Konkret unterstützt der ADAC unter anderem die Reduzierung der Fragenkataloge für die Theorieprüfung. Statt über 1.200 Fragen sollten künftig 750 ausreichend sein, ohne die Verkehrssicherheit zu gefährden. Bedenken des TÜV hält Hillebrand für überzogen. Auch die Digitalisierung des Theorieunterrichts begrüßt der Club: Online-Angebote könnten Fahrschulen entlasten und Lernenden mehr Flexibilität ermöglichen. Präsenzunterricht bleibe dennoch für spezielle Inhalte sinnvoll – über die Ausgestaltung sollten Fahrschulen selbst entscheiden.
Auch bei der praktischen Prüfung sieht der ADAC Spielraum. Eine Verkürzung auf 25 Minuten sei „ausreichend“, so Hillebrand. Bereits kurze Prüfungszeiten würden es ermöglichen, deutlich mehr Fahrprüfungen anzubieten – ein wichtiger Schritt gegen lange Wartezeiten, die derzeit maßgeblich zu steigenden Kosten beitragen. Ergänzend könne der Einsatz von Fahrsimulatoren Training effizienter und günstiger machen.
Ob die Reform tatsächlich schneller kommt, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch: Der Druck auf die Politik wächst – und die Erwartungen junger Führerscheinanwärter sind hoch.
Geschrieben von: stanley.dost
today29. September 2025
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