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today31. Dezember 2025 5
Lemgo steht vor einer unbequemen Wahrheit. Was lange als Problem der großen Städte abgetan wurde, ist längst vor der eigenen Haustür angekommen. Immer mehr Menschen haben kein festes Zuhause mehr. Die Not ist sichtbarer geworden, leiser aber zugleich dringlicher. Und die bange Frage steht im Raum: Wird 2026 wirklich besser – oder steuert Lemgo auf einen sozialen Kipppunkt zu?
In der Innenstadt, an ruhigen Ecken und auf öffentlichen Plätzen fällt auf, was früher übersehen wurde. Menschen, die bleiben, weil sie keinen Ort mehr haben, an den sie gehen können. Für viele beginnt der Absturz schleichend. Eine Kündigung, eine Trennung, steigende Mieten, eine Krankheit. Dann fehlt plötzlich nicht viel, und die eigene Wohnung ist weg.
Sozialarbeiter, Hilfsangebote und Wohnungsgenossenschaften aus Deutschland schlagen Alarm. Die Nachfrage nach Unterstützung wächst, während bezahlbarer Wohnraum fehlt. Wer einmal aus dem System herausfällt, hat es extrem schwer, wieder Fuß zu fassen. Selbst Menschen mit Arbeit geraten unter Druck, weil die Mieten schneller steigen als die Einkommen. Wohnungen mit niedriger Miete sind kaum noch zu finden, Wartelisten werden länger, Notlösungen zur Dauerlösung.
Lemgo ist kein Einzelfall. Bundesweit steigen die Zahlen wohnungsloser Menschen seit Jahren. Doch in kleineren Städten wirkt die Entwicklung besonders hart, weil Hilfsstrukturen begrenzt sind und neue Unterkünfte nicht über Nacht entstehen. Die Probleme sind da, bevor die Lösungen greifen können.
Die Stadt steht vor einer gewaltigen Aufgabe. Kurzfristig müssen Schutz und Sicherheit gewährleistet werden, besonders in den kalten Monaten. Gleichzeitig braucht es neue Wohnungen, die auch Menschen mit wenig Geld bezahlen können. Doch Planungen ziehen sich, Baukosten steigen, Entscheidungen kosten Zeit. Zeit, die viele Betroffene nicht haben.
In Gesprächen mit Bürgerinnen und Bürgern wird eines deutlich: Die Sorge wächst, dass sich die Situation weiter verschärft. Dass Obdachlosigkeit nicht mehr Ausnahme, sondern Teil des Alltags wird. Dass Wegsehen einfacher ist als Handeln, aber am Ende teurer für alle.
2026 könnte ein Wendepunkt werden. Oder ein weiteres Jahr, in dem die Probleme nur verwaltet statt gelöst werden. Klar ist schon jetzt: Die Entwicklung lässt sich nicht ignorieren. Lemgo muss entscheiden, wie wichtig soziale Sicherheit wirklich ist.
Geschrieben von: stanley.dost
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today29. Dezember 2025
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