Zwei Jahre Integreat-App in Lippe: Digitaler Wegweiser für ein neues Leben

Zwei Jahre nach der Einführung zieht der Kreis Lippe eine positive Bilanz der Integreat-App. Seit 2023 unterstützt die digitale Plattform Geflüchtete, neu zugewanderte Menschen und alle, die Orientierung im Behördendschungel suchen, mit verlässlichen, mehrsprachigen Informationen. Praxisnahe Inhalte zu Behördenwegen, Deutschkursen, Arbeit, Gesundheit, Bildung und Freizeit stehen in insgesamt zehn Sprachen zur Verfügung und erleichtern den Alltag erheblich.

Hohe Nutzung unterstreicht Relevanz

Die Zahlen sprechen für sich: Bundesweit wurden in den vergangenen zwölf Monaten über 5,2 Millionen Zugriffe auf die App verzeichnet, rund 62.000 davon im Kreis Lippe. Mit rund 130 Städten und Landkreisen, die die App bereits nutzen, hat sie sich als feste Größe in der digitalen Integrationslandschaft etabliert und leistet einen wichtigen Beitrag für gelingende Integration.

Neue Funktionen und Nutzerfreundlichkeit

Technisch und inhaltlich wurde die Integreat-App stetig weiterentwickelt. Funktionen wie Vorlesen für sehbeeinträchtigte Nutzer, ein modernisiertes Design und Filtermöglichkeiten für Veranstaltungen erleichtern den Zugang zu relevanten Informationen. Ziel dieser Optimierungen ist es, Barrieren abzubauen und besonders in den ersten Wochen nach Ankunft Orientierung zu bieten. Nutzerbefragungen im Herbst flossen direkt in die Weiterentwicklung ein – das Feedback war durchweg positiv: „Die Integreat-App gefällt mir sehr gut. Sie ist übersichtlich, leicht zu benutzen und bietet viele wichtige Informationen an einem Ort.“

Praxisnahe Unterstützung vor Ort

Die App wird gezielt in Integrationskursen vorgestellt, sodass Teilnehmende die Funktionen direkt ausprobieren können. Cosmina Ahrweiler, KIM-Koordinatorin, erklärt: „Viele Kursteilnehmende starten hier ein neues Leben mit vielen Fragen. Die App gibt ihnen Orientierung und Sicherheit, weil sie Informationen in ihrer eigenen Sprache finden und verstehen können.“ Auch in der Beratungspraxis ist die App ein Gewinn: „Früher mussten wir vieles einzeln erklären. Heute können die Menschen selbst die App nutzen das stärkt sie enorm“, ergänzt Malita Makoza-Ohlmer, KIM-Case Managerin.

Kommentar

Die Integreat-App zeigt, wie digitale Angebote konkrete Hilfe leisten können. Sie ermöglicht es Menschen, selbstbestimmt Informationen zu finden, erleichtert den Start in einem neuen Umfeld und stärkt Teilhabe. Der Erfolg in Lippe macht deutlich: Integration gelingt besonders gut, wenn digitale Tools niedrigschwellig, verständlich und praxisnah gestaltet sind.