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Mehr KI-Anbieter gefordert – Italiens Kartellbehörde geht gegen WhatsApp vor

today25. Dezember 2025 5

Hintergrund
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Die italienische Kartellbehörde AGCM hat Maßnahmen gegen die Facebook-Mutter Meta eingeleitet. Der Verdacht: Meta könnte seine marktbeherrschende Stellung missbrauchen, indem der Konzern andere KI-Anbieter auf WhatsApp ausschließt. Bislang können Nutzerinnen und Nutzer in der Messenger-App nur mit „Meta AI“ chatten – andere Chatbots sind nicht zugelassen.

Nach einer im Juli gestarteten Untersuchung ordnete die Behörde nun an, Verträge auszusetzen, die Konkurrenz-Anbietern den Zugang zu WhatsApp verwehren könnten. Dieses Vorgehen sei geeignet, „Produktion, Marktzugang und technische Entwicklung“ im Bereich der KI-Chatbots einzuschränken und damit möglicherweise Verbraucher zu benachteiligen, erklärte die AGCM.

Meta weist die Vorwürfe zurück. Ein Sprecher bezeichnete die Entscheidung als fehlerhaft und argumentierte, zusätzliche Chatbots würden die Plattform technisch überlasten. Bereits zuvor hatte auch die EU-Kommission ein Wettbewerbsverfahren eingeleitet. Sie prüft, ob Metas neue Richtlinien zum Zugang externer KI-Anbieter zu WhatsApp gegen Kartellrecht verstoßen. Meta betont dagegen, der KI-Markt sei hart umkämpft und Nutzer hätten ausreichend Auswahlmöglichkeiten.

„Meta AI“, der hauseigene Chatbot des Konzerns, ist seit März 2025 fest in die europäische WhatsApp-Version integriert. Während Europa verstärkt auf Regulierung und Wettbewerb setzt, gelten die Vorschriften in den USA als deutlich lockerer – ein Unterschied, der regelmäßig Kritik amerikanischer Tech-Unternehmen und von US-Präsident Donald Trump hervorruft. Wie die Verfahren ausgehen, ist offen. Sicher ist jedoch: Der Ruf nach mehr Vielfalt im KI-Angebot wird lauter.

Geschrieben von: stanley.dost

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