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today22. Dezember 2025
Ministerin Reiche fordert längere Arbeitszeiten und Anreize für Vollzeit
Die Union macht in der schwarz-roten Koalition Druck für Reformen zur Förderung des Wirtschaftswachstums. Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) sieht darin die Chance, die volkswirtschaftliche Gesamtarbeitszeit zu erhöhen und gleichzeitig Kündigungen zu erleichtern, berichten Medien. Unionsfraktionsvorsitzender Jens Spahn bezeichnet mehr Wachstum als „Schicksalsfrage des Landes“ und will alle Koalitionsvorhaben danach messen.
Reiche schlägt vor, das Renteneintrittsalter zu erhöhen oder Anreize für eine längere Wochenarbeitszeit zu schaffen. Außerdem sollen Beschäftigte aus Teilzeit- in Vollzeitjobs wechseln können, zum Beispiel durch steuerliche Anreize oder den Ausbau von Betreuungsangeboten für Kinder. Auch die Frühverrentung soll reduziert werden, um gut qualifizierte Arbeitnehmer länger im Erwerbsleben zu halten.
Kündigungsschutz soll flexibler werden, Frühverrentung reduziert
Ein weiteres Kernanliegen der Ministerin ist ein flexiblerer Kündigungsschutz. Ziel sei es, die Schwächeren abzusichern, Unternehmen aber in Hochlohnbereichen die Möglichkeit zu geben, Personal schneller anzupassen und Restrukturierungen zügig umzusetzen.
Spahn: Wachstum als Maßstab für die Koalitionspolitik 2026
Spahn ergänzt, dass 2026 ein Jahr des Wachstums statt neuer Schulden werden müsse. Dazu sollen unter anderem die Sozialversicherungsbeiträge stabilisiert oder gesenkt werden.
Deutschland weist aktuell einen hohen Anteil an Teilzeitbeschäftigten auf: 2024 arbeiteten knapp 31 Prozent der Erwerbstätigen in Teilzeit, die durchschnittliche Wochenarbeitszeit lag bei 34,3 Stunden, deutlich unter dem europäischen Durchschnitt von 36,8 Stunden. Die Bundesbank prognostiziert für 2026 ein Wirtschaftswachstum von 0,6 Prozent.
Kommentar
Die Vorschläge der Union zeigen den Druck auf die Politik, die Wirtschaft nach Jahren der Flaute anzukurbeln. Längere Arbeitszeiten und flexiblere Regeln für Kündigungen könnten kurzfristig Wachstum schaffen, werfen aber Fragen nach Arbeitsbelastung, sozialer Absicherung und Vereinbarkeit von Beruf und Familie auf. Entscheidend wird sein, dass Reformen sowohl die Wirtschaft stärken als auch faire Arbeitsbedingungen sichern.
Geschrieben von: Florian Jäger
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